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Strom zu verschenken: Aldi baut Stromnetz für E-Autos auf

Veröffentlicht in Finanzen

Foto/Quelle: obs Unternehmensgruppe ALDI SÜD/ALDI SÜDFoto/Quelle: obs Unternehmensgruppe ALDI SÜD/ALDI SÜD

Es geschehen noch Zeichen und Wunder: Normalerweise kennen viele Autofahrer den Discounter Aldi als preisgünstige Einkaufsmeile, aber als Wohltäter war der Konzern bislang nicht bekannt.
Das kann sich jetzt schlagartig ändern, denn Aldi Süd bietet demnächst an 50 Filialen kostenlos Strom für Elektrofahrzeuge an.

Das ist doch mal eine gute Nachricht für die E-Auto Besitzer: Aldi Süd baut in den nächsten Monaten ein Netz von 50 Solartankstellen auf, an denen Aldi Kunden ihr Fahrzeug kostenfrei mit Strom betanken können.
Dabei ist diese Initiative noch nicht einmal vom Staat gefördert, sondern ruht in der Finanzierung ganz auf den Schultern der Aldi-Kette. Natürlich möchte Aldi sein Image aufpolieren und sich hier und da einen etwas „grüneren“ Anstrich verpassen. Laut Nachfrage von „Zeit Online“ wolle Aldi mit der Aktion „einen Beitrag zur Energiewende“ hinzusteuern und „die Elektromobilität in Deutschland fördern“. Aldi weiterhin: „Je mehr Elektrotankstellen es gibt, desto leichter wird den Menschen die Entscheidung für ein Elektroauto oder Fahrrad fallen.“ Hmm… Elektrofahrräder? Die gab es doch auch letztens bei Aldi zu kaufen, oder?

Foto/Quelle: obs Unternehmensgruppe ALDI SÜDWie sieht die Umsetzung der Aktion aus?

Aldi Süd geht die Umsetzung des ehrgeizigen Plans recht zügig und zeitnah an. Noch in den nächsten Monaten soll das Netz komplett stehen. Und das würde für die Besitzer von rund 24.000 E-Autos, von Plug-in-Hybriden und für Tausende von Pedelec-Fahrern eine kostenfreie Tank-Möglichkeit ergeben. Bis Ende dieses Monats (Stand 6/2015) hat Aldi Süd bei über 850 Filialen und 29 Logistikzentren Fotovoltaik-Anlagen installiert, die insgesamt rund 95.000 Kilowatt Peak (kWp), also ca. 123 Millionen Kilowattstunden Strom pro Jahr produzieren werden. Da wird voraussichtlich genug Strom produziert, um die eine oder andere Ladestation komplett zu versorgen. Die ersten der Solar-Ladesäulen sind sogar, laut Aldi-Süd, bereits im Betrieb.

Hier ein Überblick über die geplanten Filialen >

Wer kann an den Ladesäulen tanken?

Bei einer Anschlussleistung von 22 Kilowatt werden die gängigen Standards, Typ 2 / Wechselstrom und CCS, CHAdeMO / Gleichstrom erfüllt. Laut Aldi-Süd soll eine Betankung von 30 Minuten für eine Reichweite von 80 Kilometern für ein E-Auto ausreichen. Das wären genau 12,5 Kilowattstunden pro  100 Kilometer und ist der momentane Normverbrauch eines Volkswagen e-Golf. Dabei werden die Ladezeiten pro Kunde auf eine Stunde begrenzt, eine Registrierung ist nicht notwendig. Um eine zügige Betankung der E-Autos zu gewährleisten, werden Elektrofahrräder an einer separaten Ladestation mit drei simpel zu bedienenden, kostenfreien Ladepunkten aufgeladen.

Im Norden nichts Neues

Was sich im Süden sehr positiv abzeichnet, wird leider von Aldi Nord noch nicht aufgegriffen, denn in Berlin, Hamburg und im weiteren Gebiet von Aldi Nord sei, laut Rückfrage von Zeit Online, bislang eine „Implementierung von Elektroladestellen aktuell nicht geplant“.

Fazit

Eigentlich ist es erschreckend, dass privatwirtschaftliche Bemühungen wesentlich schneller Früchte tragen, als staatlich geförderte Projekte. Da gibt es zum Beispiel die Firma Tesla, die mal eben 60 Ladestationen zusätzlich in Europa platziert und an die Fahrer von Tesla-Autos den Strom verschenkt. Und das Ganze mit einem System, das 16 Mal schneller ist, als eine Betankung an einer herkömmlichen Steckdose. Und die Bundesregierung hinkt mit Forschungsvorhaben wie „SLAM – Schnellladenetz für Achsen und Metropolen“ meilenweit hinterher und verliert sich in Absichtserklärungen. Unabhängig, ob man die Kampagne von Aldi als Imageaktion oder als ökologische Weichenstellung betrachtet, bei der Umsetzung eines solchen Projektes wird ganz klar aufgezeigt, in welcher Geschwindigkeit sich die Privatwirtschaft solcher Themen annimmt, währenddessen sich die Politik noch in Entscheidungsfindungs-Prozessen verliert.

Das ist umso ärgerlicher, als das nicht nur in den nordischen Ländern, sondern großflächig auch im asiatischen Raum investiert und gehandelt wird. Hier könnten Arbeitsplätze geschaffen und eine umfangreiche Infrastruktur aufgebaut werden, aber die notwendigen Weichen werden auf Seiten der Bundesregierung noch nicht gestellt.
Egal, wie man die Solar-Offensive von Aldi auch einschätzt - gut, dass jemand anfängt!

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