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Warum eine gut gewartete Motorkühlung Kosten sparen kann

Geschrieben von SMo. Veröffentlicht in Wartung

Quelle: AUTOFAHRERSEITE.EUQuelle: AUTOFAHRERSEITE.EU

Kontrolllampen zu Wischwasser, Airbags und Anschnallgurten bringen wohl niemanden aus der Ruhe. Warnsignale für eine Überhitzung des Motors sollten Sie aber auf keinen Fall als Lappalie abtun, denn eine fehlerhafte Motorkühlung kann schnell zu einem kapitalen Schaden führen und damit zu einem tiefen Loch im Geldbeutel. Warum das gerade im Sommer ein häufiges Problem ist, erklären wir hier.

Thermisches Gleichgewicht

Klassische Verbrenneraggregate heizen sich im Betrieb auf. Das liegt logisch in ihrer Funktionsweise begründet. Es gibt aber eine Betriebstemperatur bei dem Verbrauch, Schadstoffausstoß und Fahrsicherheit im Optimum liegen. Damit der Motor diese schnellstmöglich erreicht und dann auch konstant halten kann, gibt es das Kühlsystem des Motors. Das funktioniert im Groben folgendermaßen: Die Abwärme des Motors überträgt sich von den diversen Bauteilen auf das Kühlmittel, welches an denselben entlanggeführt wird. Eine Kühlmittelpumpe sorgt stetig dafür, dass das Mittel zirkuliert und sich immer wieder neu aufheizen kann, da es danach in den Kühler gepumpt wird, seine Wärme dort an die Umgebung abgibt und wieder zurückfließt. Dieser Prozess wird von Lüftern am Kühler unterstützt, damit sich die Hitze hier nicht staut. Eine optimale Temperatur garantieren bei diesem Prozess Sensoren bzw. Thermostate, die erfassen, wie warm der Motor letztlich wird.

Hier deutet sich bereits an, dass eine Vielzahl von Komponenten an der Kühlung involviert ist. Je komplexer ein System aber ist, desto anfälliger ist es auch gegenüber Störeinflüssen.

In der Urlaubssaison ist die Motorkühlung besonders herausgefordert

Die Ferienzeit gestaltet sich vor diesem Hintergrund besonders tückisch für Autobesitzer. Häufig bemerkt man ein mangelhaftes Kühlsystem nicht sofort. Kühlmittel wurde ja erst vor einigen Tagen nachgefüllt und während der Fahrt war die Temperaturanzeige auch immer perfekt auf Betriebstemperatur, wieso sich also Sorgen machen? Ganz einfach: gutes Durchkommen bei freier Fahrt kann diverse Probleme des Kühlsystems kaschieren. Durch den Fahrtwind zirkuliert die Luft um den Kühler sehr gut, zudem rotiert eventuell sogar der Lüfter und unterstützt so den Effekt. Die Abwärme kann gut entweichen, was zu einer „natürlichen“ Kühlung führt.

Insbesondere zur Reisezeit kommt es aber zu einem massiv erhöhten Verkehrsaufkommen. Neben den üblichen Pendlern gesellen sich Urlaubsfahrer und Tagesausflügler auf die Straßen, welche zusehends verstopfen. Dies führt oft zu Stop & Go und Staus. Dazu kommen hohe Temperaturen, wodurch die oben beschriebene „natürliche“ Kühlung nicht mehr gewährleistet ist und man nun voll und ganz auf das fahrzeugeigene System angewiesen wäre.

Voraussetzung ist jedoch, dass alle Teile funktionieren: ein defektes Thermostat kann die Regulation nicht korrekt steuern, ein kaputter Lüfter nicht im Stand kühlen, eine Kühlmittelpumpe nicht die Zirkulation gewährleisten und vielleicht hat auch der Kühler ein Leck, was zuvor nicht auffiel. Das Resultat all dieser Probleme: Motorüberhitzung.

Drohende Schäden oft teurer als Wartungskosten

Nun tendiert man dazu, diese Gefahren zu rationalisieren.

„Es ist ja bis jetzt auch noch immer gut gegangen. Notfalls kann man rechts ranfahren. Ich merke das schon rechtzeitig, wenn etwas im Argen liegt.“

Diese Gedanken sind sicherlich nachzuvollziehen, allerdings übersteigen die drohenden finanziellen Schäden einer Motorüberhitzung die entsprechenden Wartungskosten um ein Vielfaches. Die Reparatur bzw. der Wechsel von Thermostat und Wasserpumpe sind beispielsweise kostengünstige Investitionen, während das aufwändigere Instandsetzen von Kühler und Zylinderkopfdichtung etwas teurer ausfällt. Diese Ausgaben mögen vielleicht abschreckend klingen, doch Sie sollten sie als Investition in die Zukunft Ihres fahrbaren Untersatzes begreifen. Wird nämlich die Betriebstemperatur nicht sichergestellt, drohen vielfältige Schadensbilder: Die Betriebs- und Schmierstoffe heizen sich immer weiter auf, genau wie alle anderen Bauteile des Motors. So drohen Leckagen oder Risse in verschiedensten Leitungen, die korrekte Motorschmierung ist nicht mehr gewährleistet und im schlimmsten Fall läuft man Gefahr sich einen Kolbenfresser oder gar Motorbrand einzuhandeln. Die Möglichkeit eines Totalschadens des Fahrzeugs dürfte hinsichtlich der Wartungskosten also milde stimmen.mh hand mit geld 800x543

"Erste Hilfe" im Schadensfall

Sollten Sie trotz aller Vorsicht in diese Situation geraten, gibt es einige Tipps, die Sie befolgen können, um mit etwas Glück das Schlimmste zu verhindern.

Zunächst einmal sollten Sie Ruhe bewahren, denn Panik hat noch keinem geholfen. Sofern Sie sich nicht auf einer Autobahn befinden, gilt es so rasch wie möglich eine geeignete Haltestelle zu finden und den Motor abzustellen. Auf der Autobahn ist unter Einsatz der Warnblinkanlage und vorsichtiger Fahrt das Gefährt auf den Seitenstreifen zu lenken. Dabei sollte man natürlich die Stelle mit einem Warndreieck absichern. Nun kann man den Motor ca. eine Viertelstunde abkühlen lassen. Eine geöffnete Motorhaube lässt dabei die Hitze wesentlich besser entweichen, als eine Geschlossene. Während des Abkühlvorgangs können Sie die Augen nach undichten Stellen offen halten und den Kühlmittelstand am Behälter überprüfen. Sollte dieser leer oder sehr viel ausgetreten sein, ist es in der Regel hilfreich etwas destilliertes, notfalls eignet sich auch normales, Wasser nachzufüllen. Tritt dieses jedoch direkt wieder aus, ist es nicht ratsam die Fahrt fortzusetzen. In keinem Fall sollte man den Kühlmittelbehälter allzu schnell öffnen, da sonst Verbrennungen durch die heißen Wasserdämpfe die Folge sind.

Wichtig ist es, dem Motor genügend Zeit zu geben, von selber herunter zu kühlen. Die Idee, kühles Wasser auf Motor und andere Bauteile zu gießen, erscheint im ersten Moment schlüssig, kann aber auch zu schweren Schäden führen. Durch die thermische Expansion dehnen sich Teile der Maschine aus. Kühlt man diese nun in kürzester Zeit herunter, besteht die Gefahr einer plastischen Verformung, da sie wieder auf ihre „Normalgröße“ schrumpfen. Mit anderen Worten: Der Antrieb geht kaputt.

Ob man nun gezwungen ist einen Abschleppdienstleiter in Anspruch zu nehmen oder die Fahrt eigenständig fortsetzen kann, variiert von Fall zu Fall. Unabhängig davon sollten Sie zeitnah eine Werkstatt aufsuchen, um eine erneute Panne in Zukunft zu vermeiden.

Fazit

Viele Autobesitzer scheuen die Ausgaben, die bei der Wartung des Kühlsystems ihres Fahrzeugs anfallen könnten. Dass Defekte im Alltagsgebrauch aber häufig übersehen werden und man schnell auf die volle Funktionstüchtigkeit angewiesen ist, unterschätzen die Meisten. Die horrenden Kosten eines Totalschadens durch eine fehlerhafte Kühlung, die hier vergleichsweise geringen Reparaturkosten gegenübersteht, sollten jeden Fahrer dazu animieren entsprechende Wartungsintervalle einzuhalten und seine freie Kfz-Werkstatt aufzusuchen.

 

Übrigens… eine Werkstatt, der Sie mit gutem Gefühl Ihr Auto anvertrauen können, finden Sie bei uns in der Werkstattsuche

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Quelle: AUTOFAHRERSEITE.EU

 

Tags: Panne Motorkochen Kühlwasser