fbpx

Motor bei Falschbetankung nicht starten!

Veröffentlicht in Tipps & Trends

Quelle: Meliha Sarper/ACEQuelle: Meliha Sarper/ACE

So mancher Autofahrer kennt das aus der Praxis: Unkonzentriert oder abgelenkt tankt man sein Fahrzeug auf und bemerkt erst zu spät, dass der falsche Treibstoff eingefüllt wurde. Aber – wie soll man sich verhalten, was ist jetzt zu tun?

Falscher Treibstoff im Tank

In solchen Momenten ist der Schrecken groß: Gerade hat man den Wagen vollgetankt, da fällt der Blick auf das Display der Zapfsäule. Benzin? Eigentlich hätte es Diesel werden sollen. Ein wenig Diesel ist ja noch in den Treibstoffleitungen - kann man es riskieren, das Fahrzeug bis zur nächstgelegenen Werkstatt zu fahren?

Fahrzeug auf keinen Fall starten

Die Antwort ist eindeutig: Auf keinen Fall darf der Wagen jetzt per Motorkraft bewegt werden! Selbst das Starten des Motors kann zu umfangreichen Motorschäden führen. Denn - in Zeiten von mehrfach mit Turboladern hochgezüchteten Motoren, Pumpe-Düse Triebwerken bzw. Diesel-Aggregaten mit Common-Rail-Direkteinspritzung bedingt das Fahren mit einer Falschbetankung unmittelbar auftretende Schäden.

Schäden durch Inbetriebnahme

Dabei gleichen sich die Szenarien nach der Falschbetankung in vielen Fällen. Der Motor wird gestartet, fährt aufgrund der verbliebenen Menge an Originaltreibstoff noch ein paar Meter beschwerdefrei, bis der falsche Treibstoff in den Motor gerät.  Das Aggregat fängt an zu ruckeln, Fehlzündungen und die ersten Schäden durch erhöhte Reibung und Metallabrieb treten auf.

Die Schäden sind dabei z.T. sehr umfangreich, da z.B. die beweglichen Teile der Turbolader sowie die Brennräume des Motors durch Metallteilchen und höherer Reibung in Mitleidenschaft gezogen werden. Für den Fahrzeugführer bedeutet dass: Das Kfz auf keinen Fall starten! Nicht nur, das kapitale Schäden zu erwarten sind, auch evtl. vorhandene Garantien fallen aufgrund von selbstverschuldetem Fehlverhalten im Umgang mit dem Fahrzeug weg.

Wie verhalte ich mich im Falle einer Falschbetankung richtig?

  1. Stehen Sie mit ihrem Fahrzeug noch an der Zapfsäule, unterbrechen Sie sofort den Tankvorgang. Merken Sie sich den falschen Treibstoff (Super/Super Plus/Diesel etc.) und die Menge der Falschbetankung.

  2. Informieren Sie das Personal der Tankstelle über die Fehlbefüllung und schieben Sie das Fahrzeug mit mehreren Personen vorsichtig - ohne die Zündung einzuschalten - z.B. in eine Service-Box der Tankstelle. Denken Sie an den Wegfall des Bremskraftverstärkers, bewegen Sie daher das Fahrzeug äußerst langsam und vorausschauend. Sind Sie sich unsicher, bewegen Sie das Fahrzeug nicht und gehen Sie gleich zum nächsten Punkt über.

  3. Benachrichtigen Sie ihre Werkstatt. Halten Sie dafür die gesammelten Informationen bereit und klären Sie den Ansprechpartner über die Situation genau auf. Lassen Sie das Fahrzeug zur nächsten Werkstatt abschleppen und die nötigen Arbeiten (Abpumpen, Entlüften der Treibstoffsysteme o.ä.) in dem Kfz-Fachbetrieb  durchführen.Evtl. haben Sie auch Glück im Unglück und die Tankstelle besitzt eine angeschlossene Kfz-Werkstatt, sodass das Fahrzeug nicht  abgeschleppt werden muss. Informieren Sie sich beim Ansprechpartner der Tankstelle.

  4. Sollten Sie die Falschbetankung erst beim Fahren nach der Betankung feststellen, gilt: Sofort rechts auf den Seitenstreifen fahren, den Motor abstellen. Legen Sie die Warnweste an und sichern Sie das Fahrzeug mit einem Warndreieck. Informieren Sie danach die Werkstatt, halten Sie dafür den Fahrzeugschein bereit.

In der Werkstatt

Die Schäden an dem Fahrzeug hängen von vielen verschiedenen Faktoren ab. Ist das Fahrzeug bewegt oder gestartet worden, welcher Sprit in welcher Menge wurde betankt, welcher Motor ist betroffen, wurde das Fahrzeug mit hoher Leistung bewegt etc. – das sind die ausschlaggebenden Fakten.

In vielen Fällen reicht ein Abpumpen des falschen Treibstoffs aus dem Tank und den Treibstoffleitungen und den angrenzenden Systemen. Wurde der Motor bereits gestartet oder das Fahrzeug mittels Motorkraft bewegt, müssen Komponenten allerdings in vielen Fällen ausgebaut oder ersetzt werden und die Kosten steigen. Lassen Sie sich dazu im Vorfeld einer Reparatur von ihrer Werkstatt beraten.

Fazit

Das kann jedem einmal passieren. Einen Moment lang abgelenkt und schon ist das Malheur passiert. Wichtig ist jetzt – behalten Sie einen kühlen Kopf, benachrichtigen Sie Ihre freie Werkstatt und beraten mit dem Ansprechpartner das weitere Vorgehen. Mit ein wenig Glück bleiben die Kosten überschaubar und das Fahrzeug ist schnell wieder einsatzbereit.

Übrigens… eine Werkstatt, der Sie mit gutem Gefühl Ihr Auto anvertrauen können, finden Sie bei uns in der Werkstattsuche

Haben Sie Fragen oder suchen Sie Antworten zu Themen, dann schicken Sie uns Ihre Fragen rund ums Autofahren! Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!

Quelle: Meliha Sarper/ACE


      Verwandte Artikel:


 

Inhaltsrechte Text