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Wie werden Luftschadstoffe gemessen?

Veröffentlicht in Umwelt

Angesichts der anhaltenden Diskussionen rund um die Grenzwerte für Luftschadstoffe wie Feinstaub oder NO2 sowie um die Messmethoden mit denen diese festgestellt werden können, haben Sie sich vielleicht auch schon einmal gefragt, wie diese Messungen funktionieren – und wie eigentlich entschieden wird, wo und was gemessen werden soll. Wir haben beim Umweltbundesamt nachgefragt.

Luftschadstoffe gibt es viele. Quelle: AUTOFAHRERSEITE.EUQuelle: AUTOFAHRERSEITE.EUIn den Medien begegnen uns davon derzeit Feinstaub und Stickstoffdioxid (NO2) besonders häufig. Warum das so ist, ist schnell erklärt: Überschreitungen der Stickoxidgrenzwerte, besonders in größeren Städten, sind der Hauptgrund für Dieselfahrverbote. Der Feinstaub oder besser gesagt die Einhaltung der Grenzwerte dafür ist vor allem im Großraum Stuttgart ein Problem. Bei entsprechender Witterung herrscht dort “Feinstaub-Alarm“; Fahrverbote gehen damit jedoch nicht einher.

Wo wird eigentlich gemessen und warum genau dort?

Die Messpunkte werden anhand verschiedener Kriterien ausgewählt. Wichtige Grundlagen dafür liefert laut Umweltbundesamt (UBA) die EU-Luftqualitätsrichtlinie 2008/50/EG. Diese legt sehr genau fest, welche Voraussetzungen der Ort der Messung erfüllen muss. Dabei wird zwischen verschiedenen Messorten unterschieden, die jeweils unterschiedlichen Zwecken dienen. So gibt es beispielsweise die sogenannten verkehrsnahen Messpunkte und die industrienahen Messpunkte. Außerdem gibt es Messpunkte in Wohngebieten und auf dem Land, an denen die Grundbelastung mit diesen Stoffen ermittelt werden kann.

Die europäischen Vorschriften fordern ausdrücklich, dass industrie- und verkehrsnahe Messstellen so gewählt werden, dass sie repräsentativ für die höchste Belastung stehen, der die Bevölkerung ausgesetzt ist. Sie sind daher so häufig direkt an vielbefahrenen Straßen oder direkt windabwärts von großen Industrieanlagen zu finden, erklären die Experten vom Umweltbundesamt auf unsere Anfrage.

Warum werden manche Stoffe nicht an jeder Station gemessen?

In der Vergangenheit wurden tatsächlich an allen Messstationen (die übrigens in der Regel aussehen wie Container, aus denen verschiedene Rohre herausschauen) praktisch alle denkbaren Stoffe gemessen. Seitdem hat man allerdings festgestellt, dass dies weder aus wirtschaftlicher, noch aus wissenschaftlicher Sicht sinnvoll ist. Teilweise würden einige Messwerte aufgrund chemischer Besonderheiten der unterschiedlichen Substanzen anderenfalls sogar zu falschen Schlüssen über die tatsächliche Schadstoffbelastung führen.

Wie lassen sich die Schadstoffquellen identifizieren?

Werden die Werte verschiedener Messstationen zusammengenommen, lässt sich daraus berechnet, wie hoch die Belastung in den Bereichen dazwischen und im weiteren Umkreis ist. Dabei machen sich die Fachleute im Umweltbundesamt und in den Umweltämtern der Länder nicht nur zunutze, dass sich die Schadstoffe mit zunehmendem Abstand zur Quelle immer weiter verteilen und ihre Konzentration damit abnimmt. Es gibt außerdem charakteristische Wechselwirkungen zwischen unterschiedlichen Schadstoffen.

Die Gesamtbetrachtung einer Region oder eines Stadtgebiets ermöglicht außerdem genaue Aussagen darüber, wer für welche Emissionen verantwortlich ist. Autofahrer müssen sich laut UBA daher keine Sorgen machen, durch ein Dieselfahrverbot ausbaden zu müssen, dass eine nahe gelegene Industrieanlage nicht über ausreichende Filter verfügt und daher große Mengen an Schadstoffen ausstößt.

Fazit

Die Themen Umwelt- und Gesundheitsschutz sind heute so wichtig wie noch nie. Und das zu Recht, schließlich haben politische und wirtschaftliche Entscheidungen in diesem Bereich weitreichende Folgen für jeden Einzelnen ebenso wie für die Gesellschaft.

Hier ist die Politik gefragt – und zwar nicht nur auf Bundesebene, sondern in jedem Land und in jeder Kommune. Unser Hintergrundgespräch mit den Fachleuten im Umweltbundesamt hat uns gezeigt, dass den politischen Entscheidungsträgern eine Vielzahl hochqualitativer Daten zur Verfügung stehen. Bei diesen liegt die dringende Aufgabe, daraus die richtigen Schlüsse zu ziehen und die Rahmenbedingungen für die umweltfreundliche und bezahlbare Mobilität der Zukunft zu entwickeln.

Sie möchten sich selbst ein Bild von der Schadstoffbelastung in Ihrer Nähe machen? Das Umweltbundesamt stellt dafür eine kostenlose App zur Verfügung. Hier erfahren Sie mehr darüber!

Übrigens… eine Werkstatt, der Sie mit gutem Gefühl Ihr Auto anvertrauen können, finden Sie bei uns in der Werkstattsuche

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Quelle: AUTOFAHRERSEITE.EU


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