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Autobahn-Baustellen: Viele Fahrzeuge sind zu breit für die linke Spur

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Quelle: Straßen.NRWQuelle: Straßen.NRW

Wer hätte das gedacht? Nicht jedes Auto ist schmal genug, um sich auf der linken Fahrspur durch die Baustelle zu schlängeln. Und sogar längst nicht jeder Kompaktwagen darf diese Spur benutzen. Warum das so ist, erklärt AUTOFAHRERSEITE.EU.

Spur zu schmal oder Autos zu breit?

Die Situation kennt jeder: Der Verkehr auf der Autobahn verlangsamt sich, es folgt eine Baustelle. Und mit ihr auch immer wieder Kleintransporter und überbreite Fahrzeuge auf der linken Spur, die aufgrund ihrer Ausmaße nicht am nächsten, auf der rechten Spur fahrenden Lkw vorbeikommen und damit einen Stau in der Autobahnbaustelle verursachen. Ganz abzusehen von der Gefährdung, die durch aufkommende Unsicherheit anderer Verkehrsteilnehmer in solchen Situationen entsteht. Dabei war die Höchstbreite schon Eingangs der Baustelle auf dem Verkehrszeichen 264 angezeigt. Zwei Meter Breite darf das Fahrzeug demnach auf der linken Spur besitzen, das ist momentan noch in vielen Baustellen Usus und wird durch das runde Verkehrsschild mit rotem Rand und Breitenangabe angezeigt.

Quelle: Bundesanstalt für Straßenwesen, bast.de

Welche Breite zählt?

Wenn sich am Anfang der Baustelle ein Verkehrszeichen 264 befindet, das auf die Einschränkung der Fahrzeugbreite (i.d.R 2,00 m) auf der linken Spur hinweist, sind viele Autofahrer zunächst einmal irritiert und haben die Abmaße ihres Fahrzeugs nicht griffbereit. Zudem stellt sich die Frage, welche Maße denn ausschlaggebend sind. Die in der Zulassungsbescheinigung angegebenen Maße oder die tatsächliche Breite inklusive der ausgeklappten Spiegel? Bis vor ein paar Jahren waren die Angaben der Zulassungsbescheinigung noch maßgeblich. Das war auch ein logischer Bezug, da die auf Autobahnen höchstzulässige Fahrzeugbreite einschließlich Ladung in § 18 Absatz 1 Straßenverkehrs-Ordnung (StVO) aufgeführt ist: 2,55 m Maximalbreite, für Kühlfahrzeuge bis zu 2,6 m. Allerdings spiegeln die aktuellen Daten der Fahrzeugunterlagen nur die Breite exklusive der Außenspiegel wieder, während die Straßenverkehrsordnung von der tatsächlichen Gesamtbreite eines Pkw inklusive der Spiegel ausgeht. Laut dpa sagte Jens König, Leiter der Dekra Unfallforschung dazu: „Es gilt Spiegelaußenkante zu Spiegelaußenkante“. Die Dekra empfiehlt deshalb, den eigenen Wagen vor Antritt der Urlaubsreise auszumessen. Falls man sich allerdings mit seinem Fahrzeug schon direkt vor Baustelle befindet und die Abmaße seines Pkw nicht weiß, fährt man sicherheitshalber direkt auf dem rechten Fahrstreifen.

Sogar Kompaktwagen sind zum Teil zu breit

Eine Erhebung vom Autodaten-Experten Schwacke kam zu dem Ergebnis, das viele der aktuellen Fahrzeuge nicht die mit 2 m Höchstbreite zugelassenen Fahrspuren benutzen darf.
Selbst augenscheinlich schmale Fahrzeuge wie Ford Focus, Hyundai i30, VW Golf und Opel Astra müssen in derart gekennzeichneten Baustellen rechts fahren. Laut Fahrzeugschein ist der Golf 1,80 Meter breit, das sind inklusive der Außenspiegel 2,03 Meter. Auch Audi A4, Q3, 3er-BMW, X1, Mercedes Viano und der Volkswagen T5 sind zu breit. Im Falle des Volkswagen T5 kommt man sogar auf eine Breite von 2,28 Meter.

Auf die linke Spur in einer Baustelle gehören keine SUV!

Natürlich fallen Kandidaten wie Porsche Cayenne, Mercedes M-Klasse, BMW X5/X6, Mazda CX-5, Nissan Qashqai, die Kombis Skoda Octavia sowie Volvo V70 und sogar der Van Ford B-Max aufgrund ihrer Bauformen durch das Raster und dürfen die auf 2 m Fahrzeugbreite begrenzten Spuren nicht befahren. Es sind also nicht nur breite SUV, die aufgrund ihrer Ausmaße nicht in die linke Spur dürfen.

Bei Überbreite drohen Bußgelder

Befährt man mit Überbreite die linke Spur der Baustelle, kostet das 40 Euro Bußgeld. Das Fahrzeug zu breite Fahrzeug in einen Unfall verwickelt werden, wird unter Umständen nicht nur ein Bußgeld fällig. Eventuell ist dann sogar der Kasko-Schutz eingeschränkt. Aufgrund einer etwaigen Mitschuld kann es sogar zu Kürzungen bei den Leistungen der Kasko- als auch der Haftpflichtversicherung kommen.

Fazit

Das ist vielen Autofahrern neu. Nicht die Angaben im Fahrzeugschein zählen, sondern die wirklichen Abmessungen. Und die können unter Umständen gewaltig von den eingetragenen Angaben abweichen. Und obwohl in vielen Baustellen die maximale Breite auf 2,10 m angehoben wurde, überragen viele Modelle auch dieses Maß. Messen Sie also Ihr Auto nach, die nächste Baustelle kommt bestimmt!

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Quelle: Bundesanstalt für Straßenwesen/ bast.de; Straßen.NRW

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